Damals wusste ich einfach nicht mehr weiter.
Meine Prüfung für das 2. Staatsexamen rückte immer näher.
Ich hatte schon mehrere Wochen alles versucht das dicke Buch in meinen Kopf zu bekommen.
Den Inhalt konnte man nur auswendig lernen. Zum „Verstehen“ gab es nichts.
Der Lehrplan von der 5. bis 10. Klasse evangelischer Religionsunterricht musste mit jedem Detail sitzen.
(Reden wir jetzt nicht von der Sinnhaftigkeit. )
Ich hatte nur noch 3 Wochen.
Panik stieg in mir auf.
Ich lernte seit Wochen, aber hatte nicht mal ein Viertel mehr schlecht als recht im Kopf.
Plötzlich fiel mir die Loci-Methode ein.
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Die Loci-Methode
Bei dieser Lernmethode werden Lerninhalte mit realen Orten verbunden.
Jedes der Zimmer unserer damaligen kleinen Wohnung teilte ich einem Schuljahr im Lehrplan zu.
Dazu musste ich mir nur eine halbwegs plausible Erklärung ausdenken, warum das Badezimmer beispielsweise für die 7. Klasse stand.
Jedes Möbelstück oder auffällige Teil verband ich gedanklich mit einem Lehrplanthema.
In der Prüfung musste ich nur noch im Kopf durch meine Wohnung spazieren. Und die war mir ja gut bekannt.
Die 1 war mir sicher.
Die Loci-Methode ist die bekannteste Lerntechnik, bei der man Orte verwendet.
Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, wie Orte das Lernen erleichtern.
2. Natürliche Verortungen
Wenn ich sage: „höher!“, denkt das Gehirn automatisch an weiter oben.
Richtig?
Wenn du deinem Kind die Zehnerzahlen so aufschreibst, ist die höhere Zahl aber weiter unten.
Offensichtlich kein Problem?
Im Unterbewusstsein ist es aber sehr wohl problematisch.
3. Die Macht der Routinen
Unser menschliches Gehirn sucht immer nach Möglichkeiten Dinge miteinander zu verknüpfen und wiederkehrende Abläufe als Routinen abzuspeichern.
Am Esstisch wird gegessen und miteinander dabei kommuniziert und auch gelacht. Aber eventuell auch gemalt, gebastelt und gespielt. Das ist im Gehirn als Routine abgespeichert.
Der Esstisch ist der Ort, an dem diese geselligen Routinen stattfinden.
Wenn dein Kind am Esstisch konzentriert und leise lernen soll, ist das für sein Gehirn sehr seltsam.
Es hat ja ganz fest mit dem Esstisch Spiel, Essen und Spaß abgespeichert.
Die Konzentration deines Kindes könnte daher an einem anderen Ort sehr viel besser sein.
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