Zahlenliebe – Verpasste Chancen im Kindergartenalter

Welches Vorwissen braucht dein Kind für Mathe vor der Einschulung?

MUSS es bis 100 zählen oder sogar schon rechnen können?

„Nein!“, ruft alles in dir.

Selbst die Erzieher und Erstklasslehrer beteuern, dass Kinder das in der 1. Klasse schon früh genug lernen.

„

… Du sollst dein Kind lieber Kind sein lassen …

… Außerdem langweilt es sich dann in der Schule …

“

Ist das so oder machen wir mit dieser weit verbreiteten Einstellung einen großen Fehler?

Lass es mich mal so formulieren:

Dein Kind muss nicht, aber es darf, wenn es will.

Zwischen „Müssen“ und künstlichem Limitieren liegt nicht wirklich ein Unterschied.

Wir schauen stolz auf unsere Kinder, wenn sie mit 4 Jahren schon alle Automarken oder Dinosaurierarten aufsagen können.

Interessiert sich ein Kind aber für Zahlen und möchte gerne rechnen lernen, dann löst das in manchen von uns negative Assoziationen aus.

Ist das nicht unfair?

Warum ist der Lernwille des einen Kindes besser als der des anderen, nur weil es ein anderes Thema ist?

Eigene schlechte Erfahrungen mit Lerndruck belasten das Verhältnis zu akademischen Themen wie Lesen, Schreiben und Rechnen.
Das Bedürfnis, das eigene Kind vor dem Stressfaktor Schule so lange wie möglich beschützen zu wollen.
Die Angst davor, dass andere Kinder gegenüber dem eigenen Kind einen Vorsprung in der Schule haben werden. Daher redet so mancher vehement gegen Eltern, die ihr Kind in seinem Interesse an Zahlen und Buchstaben fördern.
Der Glaube, dass sich Kinder langweilen, wenn nicht alle mit homogenem Vorwissen in die Schule kommen und im Gleichschritt lernen. (Keine Sorge: Fast jede Lehrkraft in der 1. Klasse ist Differenzierungsprofi - alle Kinder werden individuell abgeholt.)
Das schlechte Gewissen, weil man keine Zeit gefunden hat, sein Kind genügend vorzubereiten.